Silvester- Neujahrsübergänge (verändert nach Bertolt Brecht) Lyrik

Silvester- Neujahrsübergänge (verändert nach Bertolt Brecht) *

Silvester-Glocken schallen

zwar immer noch durch die blaue Winternacht.

Doch sie werden jäh unterbrochen, übertönt

durch Böller und Leuchtraketen.

Auf das still verträumte Städtchen

fallen immer noch – manches Mal …

sachte Schneeflocken hernieder.

Aber die Menschen von einst sind nicht mehr,

und in den Haushalten findet sich eine neue Generation

ohne oft die frühere Familie in klassischen Strukturen

Und aus den kleinen Häusern

dringt nimmermehr ob der Rollläden

goldener Lichterschein ins Freie hinaus.

Und die Kinder singen wegen moderner Abspielelektronik

kaum mehr besinnliche, alte Lieder fein.

Aber immer noch – trotz des Silvesterfeuerwerks-

schallen die Glocken zum Neuen Jahr von allem noch etwas dazu,

was heuer war … und sie geleiten den Jahresausklang,

so singend und schallend zur Ruhe …

immer noch das alte, jetzt so ermüdete Jahr:

Und nun… 2025 jetzt immer noch in der Startphase!

 

Reinhold Nisch

 

*  Hinweis: Das obige Gedicht stellt eine überarbeitete Version aus früheren Jahren dar. Dieses arbeitet bewusst mit dem „Immer noch“-Struktur- Primzip. R.N.

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