Sarah Kirschs – Reinhold Nischs Bäume
„Irgendwo auf der Welt steht mein Baum
denn ich weiß,daß jedem Menschen ein Baum zusteht“ *
Nicht irgendwo, sondern ganz konkret aus dem Fensterblick steht mein Baum,
denn ich weiß, dass jeder Mensch einen Baum besitzen sollte:
im Winter,
im Sommer,
im Herbst
im Winter.
Konkret.
Und imaginär.
Für den Lebenswechsel.
Für den Zeitenwechsel.
Für den Epochenwechsel.
Ganz schlicht.
Für das Menschsein.
Baum tut gut.
(*Vgl. Sie bitte das Gedicht von Sarah Kirsch „Post“, erschienen am 6. Oktober 1978,
auch ihr Buch Landaufenthalt“ aus dem Jahre 1967; das Gedicht wurde in einer Neuauflage abgedruckt in: Die Zeit/
65 Jahre/Sonderbeilage -Aufbruch, Reform und Protest- die Jahre von 1946 bis 1979,S.44,
24.Februar 2011)