Monatsarchiv für Februar 2011

Georg Büchners Franz Woyzeck

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Umtrieben und getrieben in Rastlosigkeit, in Ruhelosigkeit, soldatisch zerfledert, Weidenstöcke abschneidend, den Vorgesetzten barbierend rasierend, dem Wahnsinnsarzt als Medium assistierend … und doch geknechtet für das eigene Leibliche sorgend, bescheiden im Rahmen, getrieben zur Vernichtung an der wohl One-Night-Stand-Liebe Marie- dort unten am Teich. Geschunden, gegängelt, unterdrückt durch das alltäglich Drückende. Gestoßen . . . […]

Wach auf Citoyen

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Was sind unsere Wahlgesetze? Nichts als Verletzungen der Bürger- und Menschenrechte der meisten Deutschen,* erkannte Büchner zu seiner Zeit in hessischen Landen. Was sind unsere Wahlgesetze? Nichts als Verwerfungen der Bürger- und Menschenrechte der meisten Lebenden, würde Büchner erschüttert flüstern in diesen Tagen- in urbanen Landen. In der Menschennatur eine entsetzliche Gleichheit.** 150 Jahre, 200 […]

Georg Büchners Jude

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Im Trödlerladen wohl an der Kasernentorecke nebenan, potenziert in Hast, Verirrung, Verwirrung, schon bodenlos zerstört, die bessere Innovation ablehnend wegen Nichtbegleichungsmöglichkeit, schlussendlich das Messer erwerbend- für zwei Münzen schlechthin. Vom Kaufmann in Fehleinschätzung den ökonomischen Tod vorhergesagt- „Ihr sollt Euern Tod wohlfeil haben …“-* ist das Verwirrspiel kurz vor Finale perfekt: e i n Tod […]

Georg Büchners Tambourmajor

Mittwoch, den 23. Februar 2011

In Volksfeststimmung in überschwänglich purer Begierde, nunmehr Marie bestaunend, in Sehnsucht triebhaft schwelgend- dass das ein Weibsbild zum Fortflanzen von Kürassierregimentern und zur Zucht von Tambourmajors sei-* fließt alsbald in der Enge der Kammer der Augenblick des Widerstandes dahin: Meinetwegen. Es ist Alles eins.** Hintergangener Franz … Vergleichen Sie: Henri Poschmann (Hg.), Georg Büchner Dich- […]

Georg Büchners Karl

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Randhaft an der Sozietät vorbeigeschrammt, Genüsse eben dieser intellektuell negierend, wirres Zeug artikulierend und in Gutmütigkeit geduldet- Hop! hop! Roß! Roß!-* ad hoc sich Franzens Kind annehmend: Und es war (nicht) ganz allein und da hat sich`s hingesetzt und geweint, und da sitzt es noch und ist (nicht) ganz allein. ** Vergleichen Sie: *Henri Poschmann […]

Georg Büchners Kind

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Chancenlos, aussichtslos, allein von Herkunft und Geburt, unseelig in der und der andern Welt-* beschleunigende Verstärker im Jungleben schlechthin, Pauperismus als ständiges Damoklesschwert und Bildungsnotstand im Duo: arm Hurenkind,** Society-Stopp, wehklagend die Mutter, Abstoßen des Vaters und die Fürsorge in Karls Obhut. Perspektivlos! Abwärts! Aus! Vorbei! */** Vergleichen Sie bitte auch: Henri Poschmann (Hg.), Georg […]

Georg Büchners Gerichtsdiener

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schön Mord, so schön als man ihn nur verlangen tun kann wir haben schon lange so kein gehabt.* In der Pflicht des Beamten waltet die Staatsaufsicht ihres Amtes: Routine, nichts als Routine, Abwechslung in der Schönheit des Mordes. Das Messer im Teich. Die Vernichtung im nebeligen Dunst der […]

Georg Büchners Handwerksburschen

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Im Pauperismus quasi vereint und in Religiosität pseudo-rational verirrend … wird verzögert doch die Grundfrage durch den zweiten Handwerksburschen gestellt:Warum ist der Mensch? Warum ist der Mensch?* Und: … aber Alles Irdische ist eitel, selbst das Geld geht in Verwesung über.** Mutter Erde- ein Jammertal? Nicht nur für Franz Woyzeck? */** Vergleichen Sie bitte auch: […]

Georg Büchners erstes und zweites Kind

Mittwoch, den 23. Februar 2011

In der Unschuld zweier unbedarfter Kinderseelen wird die Sensation der Unwissenheit offenbar: Da müssen die Kleinen hinauseilen, links über die Loh in das Wäldchen am roten Kreuz,* die Erwachsenen schon umtriebig voraus, drauß,** wo eine liegt, ja doch- mit der zittrigen Stimme des ersten Kindes: „Fort zu Marien!“*** Das Erfassen der Bleichen- noch ehe sie […]

Georg Büchners Käthe

Mittwoch, den 23. Februar 2011

Nach dem irdischen Totalverluste ergreift der Ansturm auf die Niederungen kurzzeitiger Freuden, vom klassenlosen Wirtshaus magnetisch angezogen, Besitz von Woyzeck, wobei in dessen Armen die bezahlbare Käthe wunschgemäß singt: „Ins Schwabenland,das mag ich nicht, Und lange Kleider trag ich nicht, Denn lange Kleider,spitze Schuh, Die kommen keiner Dienstmagd zu.“* Die erwartete Sehnsucht nach Lust wird […]


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