Frankfurter Paulskirchenmädchen
Im Rund des Innern
der Frankfurter Paulskirche
und inmitten der Erklärung
an die Odenwaldschüler
zur 1848er Nationalversammlung
erscheint urplötzlich ein bildhübsches Mädchen
mit treuherzig suchenden blauen Augen
und wollener Mütze auf dem Kopf,
lieb, erwartungsvoll dreinschauend,
ein Papierschild tragend,
um eine kleine Gabe bittend,
das kleine Vorweihnachtswunder:
Einige Jugend, samariterhaft,
zückt ihre Taschengeldbörsen:
Es gibt sie doch noch,
die offenen, jungen Herzen-
gerade vor Weihnachten,
dies an historischem Ort,
wo die deutschen Länder
demokratisch zu werden schienen,
das kurze Zeitfenster alsbald
für ein langes Jahrhundert
nach Weimar-Zwischenstopp
geschlossen wurde.
Der Klasse G8b der Ernst-Göbel-Schule
Höchst/Odenwaldkreis gewidmet.
15.Dezember 2008